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Tablets für den Lebensweg

Damit die Gäste im stationären Hospiz Lebensweg auch in Zeiten von Corona ihre Freunde und Familienmitglieder sehen können, schenkt ihnen die Sparkasse Holstein Tablets und W-Lan-Hotspots.

„Niemand soll alleine sterben“ heißt die Aktion vom Hospiz- und Palliativverband Schleswig-Holstein e.V. (HPVSH), in deren Rahmen die regionalen Sparkassen in Schleswig Holstein über den Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein (SGVSH) die stationären Hospize mit insgesamt 52 Tablets und 18 W-Lan-Hotspots ausstatten, um Sterbebegleitung auch auf digitalem Wege möglich zu machen.

Claudia Ohlsen, Geschäftsführerin der Landeskoordinierungsstelle Hospiz- und Palliativarbeit, verweist vor allem auf die psychosoziale Seite des Projekts: „Für uns war klar, dass wir auch in Zeiten von Corona als Gesellschaft unsere Menschlichkeit und Solidarität Sterbenden gegenüber nicht verlieren dürfen. Ein Sterben in Würde zu ermöglichen bedeutet aber auch, dass wir den sozialen Tod vor dem tatsächlichen Tod verhindern müssen.“ Zugangsbeschränkungen und Isolation haben viele schwerstkranke Menschen und deren Umfeld vor allem während der Zeit des sogenannten ersten Lockdowns vor Herausforderungen gestellt, die man sich kaum vorstellen mag.

Die Handhabung der Tablets ist schnell und unkompliziert: der HPVSH entwickelte in enger Zusammenarbeit mit ehrenamtlich Tätigen IT-Experten aus dem Umfeld des Instituts für Informatik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel eine einfache Lösung, die auch noch weiter angepasst werden soll: „Aktuell sind wir im Gespräch mit einem Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen, das eine App entwickelt, mit der die Bedienung der Tablets für Schwerstkranke über eine ‚Ein-Knopf-Lösung‘ noch leichter möglich sein wird. Dann gehen die Geräte an, wenn man sie hochhebt und wieder aus, wenn man sie hinlegt“, so Claudia Ohlsen.

Sabine Tiedtke, Geschäftsführerin des im Mai 2020 eröffneten Hospiz Lebensweg in Bad Oldesloe, sieht den Wunsch nach Nähe und Geborgenheit gerade in der letzten Phase des Lebens als zentral an – aktuell sei dies jedoch immens erschwert: „In der Zeit des Abschieds sollte einfach kein Mensch alleine sein. Trotzdem ist es selbstverständlich, dass auch wir der Ausbreitung der Pandemie Rechnung tragen müssen. Die Hygieneregeln stehen hier teilweise in einem völligen Gegensatz zum Hospizgedanken. Das stellt für uns alle eine große Herausforderung dar und wir versuchen mit vereinten Kräften, diese Krise irgendwie zu meistern.“ So sei die Nachricht eine ‚riesige Freude‘ gewesen, dass die Sparkassen in Schleswig-Holstein auch ihre Einrichtung mit Tablets konkret unterstützen. „Mit der Sparkasse Holstein und ihren Stiftungen sind wir ja schon lange sehr eng verbunden, denn durch deren großzügige finanzielle Hilfe wurde die Umsetzung des stationären Hospizes für den Kreis Stormarn erst möglich“.

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Foto: Claudia Ohlsen (Landeskoordinierungsstelle Hospiz- und Palliativarbeit Schleswig-Holstein), Gyde Opitz (Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein) und Svantje Lieber (Sparkasse Holstein) übergeben die Tablets an Karsten Wendt (Hospiz Lebensweg)