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From the Collection / Aus der Sammlung: Anna Lena Grau

Anna Lena Grau war 2018/19 Stipendiatin in Trittau und hat in dieser Zeit an einigen skulpturalen Werken gearbeitet, die nicht nur in ihrer Abschlussausstellung in Trittau, sondern auch im Museum Engen zu sehen waren.

Kurzinterview Drei Fragen an...Anna Lena Grau

a. Was verbindet Sie mit der Stiftung?

Ausstellungen, Projekte, Erlebnisse:
Ein Atelierboden ausgelegt mit großformatigen Zeichenblättern, um die ich wie um Häuserblöcke spaziere, während auf ihnen langsam Wasser und Tinte trocknet.
Das freudige Gefühl in einem Raum mit so viel Luft über dem Kopf zu arbeiten.
Ein Faltenwurf aus Ton, der sich langsam aber stetig auf meinem Tisch emporstreckt.
Nicht enden wollende Kachelgiesserei.
Entschleunigung.
Den von Schweinen aufgewühlten Strassenrand der Hahnenheide. Die Reiher stehen immer ganz hinten im Teich.
Das für eine Parkplatzerweiterung des Lidl zum Abriss freigegebene Gebäude, das fast eine Ausstellung beherbergt hätte. Dankbarkeit, dass die Stiftung Gelder spenden wollte.
Enttäuschung, dass kurzfristig die Nutzungserlaubnis für das Gebäude zurückgezogen wurde und so der Versuch scheiterte, eine sichtbare Schnittstelle der Kommunikation in der Einkaufsstrasse zu ermöglichen.
An den heißen Tagen schwimmen, meist abends, an dem von Lagerfeuern schwarz gefärbten Strand.


b. Wie ist das Werk Gipsskizze 1 (aus der Sammlung) entstanden?
Die „Gipsskizze 1“ ist Teil eines Bildarchives von Architekturelementen, die der Abwehr oder Regulierung von Körpern im öffentlichen Raum dienen. Die meist im Internet gefundenen und collagierten Bilder, übertrage ich in einer Mischung aus Druckverfahren und Reliefabformung auf einen Gipsträger.


c. Woran arbeiten Sie aktuell?
Im Jahr 2021 bereite ich u.a. in Kooperation mit Julia Frankenberg eine raumspezifische Installation für drei Pförtnerlogen eines Plattenbaus an der Prenzlauer Promenade in Berlin vor. Die Räume der ehemaligen Wissenschaftlichen Fakultät sind im Rahmen des Kunstprojekt STRouX, initiiert von Christof Zwiener, zu temporären Ausstellungsräumen umfunktioniert worden.
Julia Frankenberg und ich entwickeln für jeden Raum skulpturale Apparaturen, die spezifische Funktionsweisen des Sehens unter die Lupe nehmen.

Weitere Informationen: www.annalenagrau.com

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Faltenwurf2, 2019, Ton, 73 x 54 x 54 cm

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Ausstellungsansicht "Anna Lena Grau - Normative Samples", Galerie in der Wassermühle Trittau 2019, Foto: Felix Krebs

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Gipsskizze, 2019, Foto: Felix Krebs