Kuenstlerinportraet Kyung hwa Choi ahoi Foto H v2.Mundt

Ausstellung Kyung-hwa Choi-ahoi - Montagskino

Seit dem 7.11. ist die Ausstellung "Montagskino" in der Galerie im Marstall Ahrensburg zu sehen. Am 21.11. findet um 15 Uhr ein Gespräch mit der Künstlerin Kyung-hwa Choi-ahoi vor Ort statt.

Die in Hamburg lebende Künstlerin Kyung-hwa Choi-ahoi reflektiert Alltagserlebnisse seit 22 Jahren fast täglich auf Papier. Ein Teil der ihrer rund 8.000 Exemplare umfassenden „Tagebuchzeichnungen“ ist nun unter dem Titel „Montagskino“ in der Galerie im Marstall zu sehen.

Nahezu täglich erstellt Kyung-hwa Choi-ahoi eine Zeichnung, größtenteils mit Bleistift oder mit Ölfarbe auf Papier. „Seit meinem Studium verarbeite ich Eindrücke aus dem Alltag oder Nachrichten aus den Medien, beispielsweise Dinge, die mich nachdenklich machen oder die ich träume. Es geht um kleine Erlebnisse und ,Alltagsmonster‘, wie ich sie nenne“, erklärt die in Seoul geborene und in Hamburg lebende Künstlerin die Idee hinter ihren „Tagebuchzeichnungen“. Die Sammlung umfasst mittlerweile rund 8.000 Werke. Die Serie, die streng formal angelegt ist, führt sie seit dem Jahr 1999 als konzeptuelle Arbeit fort: Choi-ahoi arbeitet ausschließlich auf weißen Din-A-4-Blättern, die jeweils mit einer Schreibmaschine datiert und handschriftlich nummeriert werden.

Mit dem Titel der Ausstellung verweist die Künstlerin auf einen besonderen Lebensabschnitt: „,Montagskino‘ erinnert mich an meine erste Phase in Deutschland, als ich die Sprache über die gleichnamige ZDF-Sendereihe lernte: montags habe ich immer Filme geschaut. Der Ausstellungstitel ,Montagskino‘ ist eine Hommage an die anonymen Tage in einer fremden und gleichzeitig nah stehenden Kultur“, reflektiert Choi-ahoi. Begegnungen, Gegenstände und Fantasiegebilde finden ihre Formen auf Papier. Einige Sujets wie Zeitmesser tauchen immer mal wieder auf. „Anhand der Uhren kann man sehen, wie sich die Zeiten ändern. Früher gab es Armbanduhren, heute Handys“, stellt die Künstlerin fest.

Lange schon in Hamburg lebend, beschreibt sich Choi-ahoi dennoch als auf der Durchreise. Mit der eigenen Ergänzung des Wortes „ahoi“ in ihrem Nachnamen verbindet die Künstlerin symbolisch ihre Geburtsstadt Seoul mit ihrer norddeutschen Wahlheimat. Ihren Alltag nimmt sie bewusster mit Innen- und Außenblick wahr, seitdem sie in der fremden Kultur lebt, insbesondere in Hamburg. Ihre Sichtweisen drückt sie zeichnend und schreibend aus. Humor, Melancholie und ein Gespür für Poesie ziehen sich durch ihr Œuvre.

Mit ihren „Tagebuchzeichnungen“ knüpft die Künstlerin an das Motto „Sammeln“ an, das Jahresthema 2021 der Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn. Aus Choi-ahois umfangreicher Sammlung werden etwa 200 Werke zu sehen sein, ein chronologisch lückenloser Monat aus dem ersten Jahr (1999) und jeweils ein Monat aus den Jahren 2017 bis 2021. Mit ihren Blättern will die Künstlerin Besucherinnen und Besucher der Ausstellung „auf ihre eigene Vorstellungsreise“ schicken, wie sie sagt.

Künstleringespräch

Am Sonntag, den 21.11. findet um 15 Uhr ein Gespräch mit der Künstlerin in ihrer Ausstellung in der Galerie im Marstall Ahrensburg statt. Moderiert wird das Gespräch von Inga Müller, Referentin Kunst & Kultur bei den Stiftungen der Sparkasse Holstein. 

Der Eintritt ist frei, es gilt die 2G-Regel.

 

 

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Installationsansicht "Kyung-hwa Choi-ahoi - Montagskino", Foto: Helge Mundt

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Installationsansicht "Kyung-hwa Choi-ahoi - Montagskino", Foto: Helge Mundt

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Installationsansicht "Kyung-hwa Choi-ahoi - Montagskino", Foto: Helge Mundt