
Familien und Kindern einen guten Start ermöglichen
Familienzentren Ostholstein
Foto: DKSB Ostholstein.
Ein Baby verändert alles. Das beschreibt eine alleinerziehende Mutter treffend, wenn sie sagt: „Ich kannte hier niemanden und war froh, andere Mütter mit Babys kennenzulernen. Ein Baby verändert alles! Hier habe ich Gleichgesinnte und Leidensgenossinnen getroffen, die mich verstanden haben. Das tat gut!“
Diese Erfahrung teilt die junge Mutter beim Babytreff des Familienzentrums in Ostholstein – einem der Angebote der „Frühen Hilfen“ des Deutschen Kinderschutzbundes Ostholstein. Diese Unterstützung richtet sich an Schwangere, Alleinerziehende und junge Eltern mit Kindern im Alter von 0 bis 7 Jahren. Im Mittelpunkt steht das Ziel, Familien in einer entscheidenden Phase ihres Lebens zu begleiten. Kompetente Ansprechpartnerinnen stehen zur Verfügung, beantworten Fragen rund ums Kind, geben praktische Tipps für den Alltag und vermitteln Kontakte zu Hebammen, Familienhelfer:innen oder Fachleuten. Ganz gleich, ob es sich um untröstliche Babys, Erziehungsprobleme oder akute Trennungssituationen handelt – die Angebote sind kostenlos, vertraulich und bei Bedarf anonym.
Eltern-Kind-Treffs: Ein sicherer Raum für Austausch und Gemeinschaft
Ein wesentlicher Baustein der Frühen Hilfen sind die Eltern-Kind-Treffs, die seit Jahren eine stabile Unterstützungsstruktur in Ostholstein bieten. Hier treffen sich Eltern, um über die Herausforderungen des Alltags mit Babys und Kleinkindern zu sprechen: Wie geht man mit Schlafmangel um? Was hilft bei Zahnungsschmerzen? Und wo gibt es gerade günstige Windeln? Besonders für Eltern mit ihrem ersten Kind bieten diese Treffen wertvolle Orientierung und Entlastung.
Neben dem Austausch mit anderen Eltern können auch die Kleinsten erste soziale Kontakte knüpfen, spielen, krabbeln und in sicherer Umgebung Neues entdecken. Unter Anleitung einer Fachkraft werden Lieder gesungen und Fingerspiele gemacht, während Eltern die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen, miteinander ins Gespräch zu kommen. Es ist entlastend zu wissen, dass andere Eltern ähnliche Probleme haben. Das schafft Gemeinschaft und gibt Kraft. Manchmal entstehen aus diesen Begegnungen sogar Freundschaften fürs Leben.
Die Nachfrage ist groß: In Neustadt und Grömitz besuchen jährlich bis zu 30 Familien die Babytreffs. Um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden, wurde in Neustadt kürzlich ein dritter Treff eingerichtet.
Zwei Beispiele aus der Praxis
Die Treffs und Beratungsangebote haben sich als wichtige Stütze erwiesen. Ein Beispiel: Eine Mutter, die neu nach Neustadt gezogen ist, suchte nach Anschluss und besuchte mit ihrem Baby den Treff. Dort erhielt sie nicht nur praktische Tipps zur Erziehung ihres älteren Kindes, sondern auch Hinweise auf weiterführende Angebote wie einen Elternabend zum Thema „Grenzen setzen“.
In einem anderen Fall wandte sich eine Frau in einer Krisensituation an das Familienzentrum. Sie war unerwartet schwanger und fürchtete eine erneute Depression nach der Geburt. Im Gespräch wurden ihr Unterstützungsangebote aufgezeigt, darunter eine Schwangerenberatung und finanzielle Hilfen. Die Aussicht auf Begleitung durch eine Familienkinderkrankenschwester gab ihr neue Zuversicht.
Unterstützung durch Stiftungen
Die wichtige Arbeit der Eltern-Kind-Treffs wäre ohne die finanzielle Unterstützung durch Stiftungen wie die Stiftungen der Sparkasse Holstein und die Bürgerstiftung nicht möglich. Dank dieser Unterstützung können Treffleitungen finanziert, Spielmaterial bereitgestellt und gemeinsame Frühstücke ermöglicht werden. Besonders wertvoll: Fachreferent:innen kommen direkt in die Treffs oder bieten Vorträge im Familienzentrum an, die Eltern niedrigschwellig erreichen.
Die kontinuierliche Nachfrage und positive Resonanz zeigen, wie bedeutend diese Angebote für Familien in Ostholstein sind. Sie leisten nicht nur praktische Hilfe, sondern schaffen auch ein Gefühl der Gemeinschaft – und geben Kindern und Eltern einen guten Start ins gemeinsame Leben.